Die Bartmeise ist eine Rarität in Deutschland: Weniger als 3.000 Brutpaare gibt es in der gesamten Bundesrepublik, und davon leben die meisten im Nordosten. In NRW brütet die Art nur sehr selten und an ganz wenigen Orten. Die zu Bielefeld nächstgelegenen regelmäßig besetzten Brutplätze sind der Dümmer und die Rieselfelder Münster.
In den Rieselfeldern Windel braucht man dagegen Glück, um Bartmeisen zu sehen. Sie sind seltene Gäste zur Zugzeit (Oktober/November und Februar) und bleiben meist nur kurze Zeit. Da sie jedoch in der Regel nicht weit wegziehen und im Winter viel umherstreifen, sind Beobachtungen auch in allen anderen Wintermonaten durchaus möglich.
Bartmeisen sind ausgesprochene Röhrichtspezialisten, die großflächige Altschilfbestände als Brutplatz benötigen und ihr Nest gerne versteckt in der dichten Schicht umgeknickter Halme bauen. Auch außerhalb der Brutzeit halten sie sich fast ausschließlich in Schilfgebieten auf. Dort turnen sie rastlos und akrobatisch in den Halmen, klettern zum Ausguck regelmäßig nach oben, fliegen auch gelegentlich kurze Strecken dicht übers Röhricht und verschwinden dann wieder im Halmgewirr.